Brot macht dick, Pasta unbedingt meiden, nur Vollkorn essen, keinen Weizen essen, am besten Getreide komplett meiden – was ist dran an der nicht endenden Diskussion rund um das Getreide? Ist es wirklich so schädlich für den Körper oder kommt es nur auf die Menge an?
Es gibt einige Meinungen und Studien, doch in einer Sache ist man sich scheinbar einig: Getreide an sich ist nicht schädlich, es kommt aber auf die Verarbeitung und Zubereitung an und auf die individuelle Verträglichkeit. Einen guten Gesamtüberblick bietet dieser Artikel vom Zentrum der Gesundheit. Am schädlichsten scheint Weißmehl zu sein, denn hier werden die guten Stoffe wie Ballaststoffe sowie viele Mineralien und Vitamine gerausgefiltert, es sättigt also kaum lässt aber den Blutzuckerspiegel hinaufschießen. Vollkornprodukte enthalten nahezu alle guten Stoffe des Getreidesamens und sind somit nahrhafter und sättigender. Auch Produkte aus gekeimtem Getreide ist bekömmlich und voller Nährstoffe.
Weizen scheint besonders böse zu sein, was im Besonderen an seiner Züchtung liegt: er ist im Laufe der Zeit auf besonders hohe Erträge, maschinenfreundliche Verarbeitung und gute Backeigenschaften gezüchtet worden, auf gute Verträglichkeit wurde dagegen nicht geachtet. Damit der Teig gut aufgeht, klebt und nicht auseinanderfällt, wurde der Glutenanteil erhöht, was bei vielen zu Unverträglichkeiten führt. Zudem ist herkömmlicher Weizen mit Glyphosat behandelt, weshalb man in jedem Fall zu Biogetreide greifen sollte.
Dinkel, Roggen, Gerste, Hafer und Co sind nicht so überzüchtet wie Weizen und werden daher gerne als „Urgetreide“ bezeichnet. Allerdings sollte man auch bei ihnen darauf achten, ob die Produkte aus dem ganzen Korn oder Weißmehl gemacht wurden, und am besten auch hier die Bio-Variante kaufen.
Ich persönlich verteufel Getreide nicht und esse gerne Brot, Pizza, Pasta und auch mal Gebäck, aber in Maßen. Ich backe allerdings fast alles selbst, denn nur dann weiss ich sicher, was drin ist 😉 Zudem nutze ich wann es geht Mehl aus gekeimten Getreide, welches allerdings andere Backeigenschaften hat. Bei „empfindlichen“ Teigen kann es hilfreich sein, ein anderes Mehl dazuzumischen (bei herzhaften Teigen mische ich bsp. gerne Hanfmehl und Flohsamenschalen dazu, bei Kuchen und Gebäck dann doch eher ein feines Mehl, das gut aufgeht, z.B. Dinkelmehl Typ 1050). Auch mit Kokosmehl und Mandelmehl lassen sich sehr schmackhafte Brote, Pizzaböden und Kuchen zaubern. Leinmehl hat mich nicht so überzeugt, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Mein Lieblings-Grundteig für Brote und Pizza wird aus folgenden Lebensmitteln hergestellt: 1kg Vollkornmehl (zur Zeit Emmer), frische Hefe, Olivenöl, Wasser und etwas Salz. Gewürze, Kräuter, Eier usw. gebe ich je nach Laune und Endprodukt noch hinzu.
Mein Fazit: sei erfinderisch und experimentierfreudig! Probiere einfach aus und finde „Deine persönlichen“ Backmischungen.