Wenn wir an das Herz denken, haben die meisten von uns ein ziemlich klares Bild vor Augen: ein muskuläres Organ, das als Pumpe unermüdlich Blut durch unseren Körper jagt. Rund 100.000 Mal schlägt es am Tag und sorgt dafür, dass jede Zelle mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Ohne das Herz – kein Leben. Das klingt logisch. Und doch: Ist das wirklich alles?
Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, ob in diesem ständigen Pochen in unserer Brust nicht mehr liegt als reine Mechanik. Immerhin verbinden wir mit dem Herzen weit mehr als nur Kreislauf. Wir sprechen vom „Herzschmerz“, „aus tiefstem Herzen“ oder davon, jemandem „sein Herz zu öffnen“. Kein anderes Organ ist so sehr mit Emotion, Intuition und spiritueller Tiefe aufgeladen. Nicht umsonst steht es für reine Liebe und wird sogar als Sitz der Seele bezeichnet.
Spannend wird es, wenn man beginnt, dieses Bild ernst zu nehmen – und sich traut, über das Schulwissen hinauszudenken. Genau das tut Dr. Thomas Cowan in seinem Buch „Menschliches Herz, kosmisches Herz“. Er stellt darin die provokante Frage: Was, wenn das Herz gar nicht in erster Linie eine Pumpe ist? Was, wenn es vielmehr ein Impulsgeber ist, der den natürlichen Fluss des Blutes begleitet – nicht antreibt? Und was, wenn unser Herz mit Rhythmen verbunden ist, die weit über unseren Körper hinausreichen? Denn eines wird gleich zu Beginn bewiesen: das Blut treibt das herz an und nicht umgekehrt. Doch welchen Zweck erfüllt das Herz dann?
Natürlich bleibt dabei nicht alles unumstritten. Gerade das macht die Lektüre so anregend: Cowan fordert heraus, inspiriert und regt zum Nachdenken an. Plötzlich wird das Herz nicht nur als physisches Zentrum sichtbar, sondern auch als spiritueller Anker – als Schnittstelle zwischen Körper, Seele und vielleicht sogar dem Universum.
Ob du seine Thesen teilen wirst oder nicht, sei dahingestellt. Aber wenn du Lust hast, dein Bild vom Herzen zu erweitern, dir neue Gedanken zu erlauben und dich mit deinem eigenen Herzschlag ein Stück mehr zu verbinden – dann ist dieses Buch ein wunderbarer Impulsgeber.
Denn manchmal lohnt es sich, nicht nur auf das Herz zu hören, sondern wirklich hineinzuhören.