Die Tage werden kürzer, die Temperatur fällt. Die ersten Frostnächte lassen die aufgehende Sonne in tausenden kleinen gefrorenen Wasserperlen auf den Blättern und Gräsern wiederspiegeln. Die Zugvögel sammeln sich, um langsam die Reise Richtung Süden anzutreten.

Der Herbst ist da: Ruska – das finnische Pendant des Indian Summers.

Die nordische Welt erstrahlt noch einmal für einige Wochen in den schönsten und kraftvollsten Farben, bevor sie für viele Monate unter einer dicken weißen Schneedecke verschwindet. Birkenblätter leuchten in kräftigem Gelb, welches durch die rötliche Farbe des Sonnenauf- und -untergangs sogar in sämtlichen Goldnuancen schimmert. Ebereschen und Heidelbeeren färben sich kräftig rot und violett. Dazwischen stehen Kiefern und Fichten mit ihren immergrünen Nadelmanteln. Hier und da glitzern wie rote Perlen Preiselbeeren am Boden und Vogelbeeren an den Bäumen – eine willkommene Versorgung der Zugvögel auf ihrem anstrengenden Flug. Und als Krönung das unvorstellbar romantische, fast schon abnormal kräftige Farbenspiel des Sonnenuntergangs. Die nordische Natur fließt jetzt nochmal schier über vor Farbenpracht, bevor der kommende Winter alles in Weiß taucht.

Doch traurig sein muss niemand, denn auch der weiße Winter hat seine Vorteile: glitzernder Schnee, blauer Himmel und kristallklare Nächte – mit etwas Glück erhellt von magischen Nordlichtern … und spätestens im Mai kehrt die Natur in sattem Grün mit aller Macht zurück.