Hand aufs Herz: lässt sich dein Pferd problemlos verladen? 

Ja? Dann gehörst du zu den wenigen Glücklichen …

Fritz mag das Fahren im Anhänger nicht. Es ist eng, stickig, laut und unbequem. Außerdem weiß er nie, wohin es geht, wie lange es dauert und, ob er wieder nach Hause kommt. 

Deinem Pferd geht es genauso? Es mag schon gar nicht auf die Rampe gehen? Vielleicht denkst du dir dann manchmnal: „Gut, ich fahre eh nie weg, dann erspare ich uns beiden den Stress.“ und lässt deine Pferd wieder auf die Koppel.

Warum du das Verladen TROTZDEM üben solltest:

Es kann immer einen Notfall geben: dein Pferd ist verletzt und muss in die Klinik, und zwar schnell. Da du das Verladen aber nie geübt hast, stehst du vor einer ewig währenden, scheinbar unlösbaren Aufgabe, denn dein Pferd will einfach nicht in den Anhänger laufen. So verlierst du kostbare Zeit und stresst dich und dein Pferd zusätzlich…

Um dir und deinem Pferd eine solche Situation zu ersparen, lohnt es sich, dein Pferd regelmäßig zu „verladen“. Dabei musst du es nicht. zwingend fahren. Es reicht schon, wenn es einfach in den Hänger gehen und eine Weile dort drin stehen soll. Mal machst du die Rampe zu, mal darf es gleich wieder raus. Je öfter du es übst, desto mehr wird es Routine und desto schneller und besser klappt es. 

In diesem Video siehst du, wie ich Fritz nach einem Jahr Pause (!) mal wieder in den Anhänger stelle. Ich habe ihm absichtlich etwas Pause gelassen, da er letztes Jahr in die Klinik gefahren werden musste, und ich ihm etwas Zeit zum Erholen geben wollte. Doch nun wird es wieder Zeit für Verladetraining.

Da ich es mit Fritz in den Jahren zuvor immer wieder geübt habe, 2020 sogar über 3 Monate täglich, dauert die ganze Prozedur nicht mal eine Minute.

Ein Traum? Jetzt schon. Am Anfang brauchten wir etwa eine Stunde, bis Fritz etwa halb im Anhänger stand, wenige Sekunden verweilte und sofort wieder rückwärts hinaus ging. Es braucht viel Geduld, Zeit und sehr gute Nerven. Außerdem braucht es gutes Timing, denn: man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Überfordere dein Pferd niemals, weil es „gerade so schön läuft“. Zwinge dein Pferd nie in den Hänger, schon gar nicht mit Gewalt. Und: wenn du schon am Üben bist, führe dein Pferd nicht hinein, sondern schicke es in den Hänger.

Warum?

Erstens ist es bequemer und sicherer für dich, denn gerade wenn du einen älteren Anhänger mit Brust- und Heckstangen hast, beschließen die meisten Pferde zu stoppen oder wieder auszusteigen, wenn du dich unter die Bruststange bückst. Das kann gefährlich für dich werden, besonders wenn dein Pferd dich am Strick gegen diese Stange drückt, wenn es hinaus will. Außerdem kannst du dein Pferd so nicht alleine verladen, weil du nicht gleichzeitig hinten die Heckstange schließen kannst.

Wenn du aber seitlich von deinem Pferd auf der Rampe wartest und dein Pferd schickst, kannst du bequem hinten zumachen und stehst gleichzeitig geschützt, sollte dein Pferd doch wieder hinausstürmen.

Sieh dir den entspannten Prozess mit mir und Fritz an. So einfach kann es gehen, wenn du es oft genug übst. Dann brauchst du auch keine Haferschüssel oder sonstige Leckereien mehr, um dein Pferd hinein zu locken. Du siehst im Video, dass Fritz seine Belohnung danach draußen kriegt. Er bekam im Hänger, nachdem ich die Stange geschlossen hatte, ein Leckerli, mehr nicht.

Du interessierst dich dafür, wie das Auswandern mit Pferd klappen konnte? Dann ist diese Podcast-Folge vom Kompetenzzirkel Pferd ein wichtiger Beitrag für dich! Hier tauchen Karen Golz und ich, die beide aus Deutschland mit unseren Pferden ausgewandert sind, tief in die Herausforderungen ein, besprechen alles Wichtige, was getan und beachtet werden muss, und auch, welche Überraschungen wir bei diesem Abenteuer erleben durften.